Traditionelles Fischessen der SPD am Aschermittwoch

Veröffentlicht am 29.02.2020 in Ortsverein

Ganz im Zeichen des Kommunalwahlkampf stand das traditionelle Fischessen der SPD im Gasthof „Zur Hetsche“. In Reimform machte sich SPD-Kreisfraktionschef Rainer Fischer so seine Gedanken.
„Unser Herings-Essen am Aschermittwoch ist bei uns schon lange Tradition.“ Mit diesen Worten begrüßte SPD-Ortsvorsitzende Brigitte Scharf die zahlreichen Gäste. Nicht nur aus der Steinwaldstadt, sondern auch aus Kemnath, Krummennaab und Kulmain kamen die Genossen, unter anderem die Kemnather Bürgermeisterkandidatin Jutta Deiml. Bevor aber die Redebeiträge aufgerufen wurden, ließen sich alle erst einmal einmarinierte Heringe mit Kartoffeln schmecken. Dafür sprach Scharf der Gastwirtsfamilie Wöhrl ihren Dank für das vorzügliche Essen aus.

„In gut zweieinhalb Wochen können wir durchschnaufen und auf intensive Wochen Wahlkampf zurückblicken“, stellte dann SPD-Landratskandidat Thomas Döhler fest. „Auf die Ergebnisse sind wir alle schon gespannt.“ Er blickte in der Hetsche noch einmal auf die vielen Themen, die er für den Landkreis anpacken möchte. Dabei übte er Kritik an der CSU-geführten Staatsregierung.
Als Beispiel nannte er den Beitritt des Landkreises zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). „Da könnten wir schon viel weiter sein“, stellte Döhler fest. Schon 2008 habe die SPD dieses Ziel ausgegeben. „Doch die CSU-geführte Staatsregierung hat uns im Stich gelassen und keine Bereitschaft gezeigt, die Kosten für die Studie hierfür zu übernehmen.“ Jetzt auf einmal geht’s. „Es hat etwas mehr als zehn Jahre gedauert, dass eine gute SPD-Idee auch bei der CSU wirkt.“ Auch in Sachen erneuerbare Energien blockiere nach Ansicht des SPD-Landratskandidaten die CSU viel. „Es ist doch nicht zu verstehen, dass ein Atomkraftwerk 700 Meter neben Häusern stehen darf, aber ein Windrad zwei Kilometer entfernt sein muss.“ Als Beispiel nannte der die Vorgaben des Regionalen Planungsverbandes Oberpfalz Nord, nach denen Windräder aufgrund des Schattenwurfs zwei Kilometer von der Autobahn entfernt sein müssen. „In Oberfranken stehen die Windräder fast auf der Standspur der Autobahn, wie man entlang der A93 sehen kann.“

„Apropos Wind: die CSU-Tarn-Liste mit dem Namen Zukunft Tirschenreuth wirbt mit dem Slogan `Frischer Wind im Kreistag´ mit einem Spruch, den sie schon 2014 auf ihre Plakate geschrieben hat“, wusste Döhler. „Der Wind, der sie in den Kreistag gebracht hat, wurde ganz schnell zu einer Flaute und brachte die Eigenständigkeit der Zukunftsliste zum Stillstand“. Die einzige Aktivität, die Döhler in Erinnerung blieb, war die Bildung einer Fraktionsgemeinschaft mit der „wahren CSU“.
Dass die CSU und die Zukunftsliste eigentlich das Gleiche sind, stellte der Landratskandidat am Beispiel des stellvertretenden Landrats heraus. „Eine überraschende Personalie, denn er ist Stellvertreter aus der Zukunftsliste und in seiner Heimatgemeinde CSU-Bürgermeister.“ Mit einer „CSU 2.0“ oder „CSU light“ könne es seiner Meinung nach keinen frischen Wind im Kreistag geben. Neben einer besseren finanziellen Ausstattung der Kommunen und besseren Investitionsförderungen sprach er auch die Elektrifizierung der Bahnstrecken und den Ausbau des Breitbandnetzes an.

Landratskandidat Thomas Döhler

Landratskandidat Thomas Döhler

„Wir werden als SPD gebraucht, seit 150 Jahren für unsere Demokratie“, stellte Landratskandidat Döhler abschließend fest. „Gerade die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen hat es uns wieder mit großem Erschrecken vor Augen geführt, wie schnell Nazis an der Macht teilhaben können.“
 

Auf den Endspurt im Wahlkampf schwor Bürgermeisterkandidat Jochen Neumann die SPD-Mitglieder ein. Er hob hervor, dass die SPD ein sehr gutes Wahlprogramm mit erreichbaren Zielen aufgestellt habe. „Das sieht man besonders daran, dass es – zumindest in Teilen - von den anderen Parteien kopiert wird.“ Als Beispiele nannte er den Wertstoffhof und die Friedhofsanierung.
Wie der Bürgermeisterkandidat weiter ausführte, stehe bei dieser Wahl in der Steinwaldstadt ein Generationswechsel an. „Nachdem viele Jahre Großprojekte im Mittelpunkt standen, muss jetzt wieder mehr der Mensch im Vordergrund stehen.“ Ein „Weiter so“ dürfe es im Rathaus nicht geben. Einen Dank sprach Neumann den SPD-Stadtratskandidaten für ihre Unterstützung und Mitarbeit im Wahlkampf aus. „Da ist ein Zusammenhalt da und ihr zeigt viel Motivation.“ Er appellierte an die SPD-Mitglieder, die nächsten zweieinhalb Wochen noch kräftig die Werbetrommel zu rühren. „Und am 15. März sehen wir uns abends hier auf der Hetsche wieder.“
Der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende und Bürgermeister von Krummennaab, Uli Roth, griff die Materialschlacht der Schwarzen an. „Mittlerweile fallen auch alte Tabus.“ Denn wie er wusste, wurden gezielt alle Feuerwehrler im Landkreis als Wahlkampfgeschenk zu einem Gratis-Kinobesuch eingeladen.

Reime mit Pfeilspitzen

Einen besonderen Höhepunkt des SPD-Fischessens steuerte Rainer Fischer bei, der bekannt für seine pointierten Verse ist. In diesem Jahr hatte auch er es auf die Schwarzen abgesehen, egal, ob in der Stadt, im Kreis oder auf Bundesebene. „Ich hoffe, dass mein Pfeil auch trifft, spitzig zwar, aber ohne Gift.“ So eröffnete der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag seine gereimte Rede.
Sein erstes Wort galt dem Kandidatenkarussell in der Steinwaldstadt. „Vom Bernhard Schmidt weiß jedes Kind, er macht seit Jahren recht viel Wind“, gab Fischer zum Besten. „So wurde auch ganz rasch entdeckt, was hinter N.E.S. denn steckt: Ein Windpark über Hessenreuth, ob Schmidt die Pläne schon bereut?“ Wie es weitergeht, sah Fischer auch schon voraus: „Sollte er dann im Rathaus sitzen, käme er recht bald ins Schwitzen.“
Auch den Ideenklau aus dem SPD-Wahlprogramm kommentierte Fischer in Gedichtform: „Mich wundert´s schon, dass er sich traut, und Jochen die Ideen klaut. Friedhof sanieren, Wertstoffhof, was Neumann sagt, klingt doch nicht doof“, so der Dichter.
„Hans Donko will so übergeben, wie´s früher war im Bauernleben. Berät mit sich, nur ganz allein, Johannes Reger soll es sein.“ Fischer weiter: „Man muss sich schon darum bewerben – das Rathaus kann man nicht vererben. Auch nicht an Johannes Reger, schwärzer noch als Schornsteinfeger.“ Als Stabreim fasste er auch die gemeinsame Zeit von Johannes Reger und Roland Grillmeier in Fockenfeld zusammen: „Damals schon recht spät berufen, reicht´s heute nicht für höchste Stufen. Und weil man um die Mehrheit bangt, wird jetzt recht kräftig zugelangt“, so Fischer. „Seht doch, es ist die reinste Qual, Revolution droht bei dieser Wahl. Ein Roter auf dem Rathausthron, das wäre doch der blanke Hohn. Viel Geld kostet doch der Sitzungssaal, da darf doch nicht bei dieser Wahl, ein Roter auf dem Sessel hocken, und unseren Goldenen Adler schocken.“
„So bitte ich, lasst mich ans Steuer, wer rot wählt, wählt das Abenteuer. Nur ich kann diese Stadt noch retten, legt diesen Neumann rasch in Ketten.“ Auch auf Regers Wahlkampfaussagen für die Zeit vor Bürgermeister Donko hatte Fischer einen Vers parat: „Die Stadt, sie wär´ zurückgeblieben, so hat man Trastls Zeit beschrieben. Man spricht sogar von Agonie, und schießt dabei sich selbst ins Knie.“

Rainer Fischer bei seiner gereimten Fastenpredigt

Rainer Fischer bei seiner gereimten Fastenpredigt


Fischers Rat an Reger: „Trittst du den Anstand so mit Füßen, wirst du bei der Wahl dann dafür büßen. Denn aus Erfahrung kann ich sagen: dieses Konzept, das wird nicht tragen. Fairness hat sich stets bewährt, die Wähler sind längst aufgeklärt. Schauen sich die Kandidaten an, sie wissen auch, was Jochen kann. Durch Frau- und Mannschaft noch gestützt, bin sicher, dass das der Stadt auch nützt.“

Der SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende ließ auch den Landratswahlkampf nicht aus: „Dann geht’s auch um den Landratsposten, Grillmeier scheut da keine Kosten. Mein Briefkasten ist stets gefüllt, ich könnt auch sagen vollgemüllt. Dieses Mal muss es gelingen, mit Gewalt will er den Sieg erringen.“

Egal, ob Bürgermeister- oder Landratswahl, für Fischer heißt der Grundsatz der CSU: „Demokratie heißt in Bayerns Landen, nur Schwarze dürfen vorne landen.“ Auf Landes- und Bundesebene ging Fischer auf die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen ein. „Auch mancher in der Union, träumte von einem neuen Bündnis schon.“ Doch warnte er zugleich: „Reicht man den Höckes eine Hand, riskiert man einen Flächenbrand! Mein Appell an dieser Stelle, stoppt endlich diese braune Welle. Zwölf Jahre waren ganz gewiss, ein Supergau, kein Vogelschiss. So wiegen diese Worte schwer: Niemals wieder und nie mehr!“

Tosender Applaus und viel Zustimmung war Fischer für diese kabarettreife Einlage gewiss, an die sich noch die Dankesworte der Vorsitzenden Brigitte Scharf anschlossen.

 
 

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