"Dem Morgenrot entgegen" - ein Lied der Arbeiterbewegung - ist ein paar Jahre älter als der Immenreuther SPD-Ortsverein. Die "Roten Socken" aus Waldershof stimmten es zu Beginn der 100-Jahr-Feier im Sportheim an.
Die Redner blickten auf eine bewegte Geschichte der Sozialdemokraten zurück. Die seien ihren Grundsätzen treu geblieben und hätten in der Flüchtlingskrise eine neue Herausforderung gefunden. In einer leidenschaftlichen Festansprache beleuchtete Bezirksvorsitzender und Landtagsabgeordneter Franz Schindler Höhen und Tiefen, Erfolge, Stärken und Schwächen der Sozialdemokratie in ihrer Geschichte. Zu einer geschichtlichen Reise durch ein Jahrhundert SPD in Immenreuth lud der ehemalige Bürgermeister Peter Merkl ein. In seinem Blick auf die Chronik (wir berichteten) sprach er den Wunsch aus, dass alle wie Hilde und Josef Schildbach 60-jährige Mitgliedschaft in der Partei feiern können. Bei ihrem Eintritt sei die sozialdemokratische Partei eine Kampforganisation gewesen.
Kinderolympiade erhalten
Die ersten beiden Pflichten im Vorwort ihres Parteibuchs waren: pünktlich den Beitrag bezahlen und aktiv mitarbeiten. Das wünschte er sich von allen Genossen. Ziel der Immenreuther SPD sei, ihr Aushängeschild, die Kinderolympiade, zu erhalten. Die Geschichte des Ortsvereins spiegelte sich an vielen Stellwänden im Sportheim wider. Die Sozialdemokratie habe das Leben der kleinen Leute verbessert. Das sei ein Auftrag auch für die Zukunft, sagte Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch in seinem Grußwort. Stellvertretender Kreisvorsitzender Uli Roth hob Ortsvorsitzenden Alfred Schuster und Peter Merkl als anerkannte Diskussionspartner im Kreistag heraus. "Sie machen eine gute Arbeit."
Alfred Schuster sei ein geschätzter Partner, was Sozial- und Asylpolitik angeht, betonte Roth. Fast etwas wehmütig blickte der Krummennaaber Bürgermeister auf den einst hohen Mitgliederstand der Immenreuther SPD unter Reinhold Hautmann, der von 1989 bis 1999 die SPD führte und 122 Genossen in seinen Reihen hatte. Heute schätzt Alfred Schuster im Ortsverein 40 Genossen, so der Parteivorsitzende auf Nachfrage.
Ihre Arbeit und Aktivitäten respektierte zweiter Bürgermeister Josef Hecht, der mit den Gemeinderäten Eberhard Besold und Bernhard Söllner gekommen war. "Die SPD ist ein fester Bestandteil in der Gemeinde. Mit ihren Aktivitäten haben sie sich voll in die Gemeinde eingebracht", betonte der CSU-Fraktionssprecher im Gemeinderat. Das Geburtstagsgeschenk der Kommune überreichte er in einem Briefkuvert.
Kein anderes Land
Ein Statement für die Flüchtlinge gab Halil Tasdelen, Vorsitzender der Bayreuther Stadt-SPD, ab. Die Migranten seien willkommen. 95 Prozent seien wirkliche Flüchtlinge, ist er überzeugt. Nach seiner Ansicht, schaffe es außer Deutschland kein anderes Land in Europa, sie aufzunehmen.
Bildunterschrift: Auf treue Mitglieder baut der SPD-Ortsverein. Bei der Geburtstagsfeier erhielten acht Genossen Urkunden: (stehend von links) Bezirksvorsitzender Franz Schindler, Ludwig Melzner, Reiner Neumann, Peter Merkl, Jürgen Kreuzer, Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch und stellvertretender Kreisvorsitzender Uli Roth, (sitzend von links) Anneliese Hautmann, Christine Merkl, Heidi Brunner und Ortsvorsitzender Alfred Schuster.
Bild und Text: bkr für Der Neue Tag