AsF: Familie der größte Pflegedienst

Veröffentlicht am 21.02.2017 in Arbeitsgemeinschaften

Ein Pflegefall in der Familie. Und jetzt? Wer Angehörige zu Hause betreut, wird mit vielen Herausforderungen konfrontiert.

Das neue Pflegestärkungsgesetz soll nun die Situation von Pflegebedürftigen, aber auch Pflegenden erleichtern. AsF sowie Frauen- und Mütterverein Erbendorf hatten zum Informationsabend eingeladen. In einem Vortrag stellte stellvertretender Pflegedienstleiter des AWO-Kreisverbandes Tirschenreuth, Michael König, die gesetzlichen Neuerungen vor und gab praktische Tipps. Wenn Angehörige pflegebedürftig werden, steht die Familie oft vor einer schwierigen Entscheidung: Pflege zu Hause oder im Heim. Die Mehrheit entscheidet sich aber trotz körperlicher, seelischer und auch finanzieller Belastungen dafür, die Pflege selbst zu übernehmen. „Der größte Pflegedienst ist die Familie“, sagt König. Die Zahlen bestätigen das: Immerhin 71 Prozent der Pflegebedürftigen werden daheim versorgt. 

Für Entlastung sorgen dabei finanzielle Leistungen. Die bekanntesten sind das Pflegegeld und die Pflegesachleistungen. Das Pflegestärkungsgesetz III, das am 1. Januar 2017 in Kraft getreten ist, enthält viele Neuerungen. Stellvertretende AsF-Vorsitzende Brigitte Scharf hat dafür einiges an Lob übrig: „Mit dem neuen Gesetz wird die Pflege zu Hause besser belohnt.“

Wer ist pflegebedürftig?

Der Schwerpunkt bei der Feststellung der Pflegebedürftigkeit liegt beim Grad der Selbstständigkeit und den Fähigkeiten des Patienten. Wer körperliche, kognitive und psychische Belastungen für einen Zeitraum von voraussichtlich mindestens sechs Monaten nicht mehr selbst bewältigen kann, wird als pflegebedürftig eingestuft. Derzeit gibt es in Deutschland 2,6 Millionen Pflegebedürftige. 2030 werden es vermutlich schon 3,5 Millionen sein.

Wie bekomme ich das Pflegegeld?

Tritt der Pflegefall im Krankenhaus oder einer Rehaklinik ein, erhält man erste Informationen und Beratung vom Sozialdienst, der auch die Pflegeüberleitung vornimmt. Zu Hause helfen ambulante Pflegedienste, die Kranken- oder Pflegekasse bei der Beantragung der Pflegestufe beziehungsweise des Pflegegrades. König rät, ein Tagebuch zu führen, in dem alle Pflegehandlungen festgehalten werden. Das erleichtert die Antragstellung.

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen begutachtet daraufhin den Patienten vor Ort und legt den Pflegegrad fest. Unterteilt wird nach dem neuen Gesetz nicht mehr in drei Stufen, sondern in fünf Grade von geringer bis schwerster Beeinträchtigung der Selbstständigkeit. Es werden nicht mehr die Minuten addiert, die für die Pflege notwendig sind, sondern Punkte vergeben. Bewertungsmodule wie Selbstversorgung und Mobilität werden bei der Punktvergabe unterschiedlich gewichtet. Je mehr Punkte zusammenkommen, desto höher der Pflegegrad. Der Übergang von der Pflegestufe zum Pflegegrad geschieht automatisch. Fast alle Pflegebedürftigen erhalten jetzt deutlich höhere Beträge. Wer zum Beispiel vorher in der Pflegestufe II mit Demenz 545 Euro bekommen hat, bekommt jetzt in Pflegegrad 4 728 Euro.

Welche Leistungen gibt es?

Wer pflegt, kann sich Rentenanspruch erwerben. Viele Pflegepersonen reduzieren für die Pflege ihre Arbeitszeit oder arbeiten ohnehin in Teilzeit. Um die geminderte Rente zu kompensieren, zahlen die Pflegekassen Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung. Berechtigt ist, wer mindestens 10 Stunden pro Woche zu Hause pflegt und nicht mehr als 30 Stunden arbeitet. Die Höhe der Beiträge richtet sich nach dem zeitlichen Aufwand und dem Pflegegrad.

„Viele Menschen wissen gar nicht, wie viele unterschiedliche Leistungen es gibt, die sie in Anspruch nehmen können. Wichtig ist, sich gut zu informieren und bei den Kassen auf seine Rechte zu bestehen“, rät Scharf. Zum Schluss dankte AsF-Vorsitzende Christine Trenner dem Referenten und überreichte mit Sigrid Heining vom Frauen- und Mütterverein ein kleines Geschenk.

Bildbeschreibung: Fragen rund um das Thema „Pflege zu Hause“ beantwortete Michael König von der AWO. Christine Trenner (rechts) und Sigrid Heining bedankten sich mit einem Erbendorfer Schnaps und selbstgestrickten Socken

aus Der Neue Tag, ckl

 
 

Homepage SPD OV Erbendorf-Wildenreuth

 

Bundestagsabgeordnter Uli Grötsch

 

Landtagsabgeordnete Nicole Bäumler

SPD Kreistagsfraktion 2020 - 2026

Webseite der BayernSPD BayernSPD-Landtagsfraktion

Netzwerk "Aktiv gegen Rechts"

Bayern-SPD News

BayernSPD-Landesvorsitzende Ronja Endres ist am 19. Mai mit dem Generalsekretär der SPD, Kevin Kühnert, bei einem Europawahlkampftermin der SPD in Coburg zu Gast. Unter dem Motto …

von: BayernSPD Landtagsfraktion | Ob OP-Reinigung, Küche, Patientenbegleitung oder andere Hygieneaufgaben: Ohne diese essenzielle Arbeit wäre ein Krankenhausbetrieb undenkbar. Doch an vielen Unikliniken des …

von: Thomas Rudner | Wir leben seit 75 Jahren in der besten und stabilsten Demokratie, die es in Deutschland jemals gegeben hat. Wohlstand, individuelle Freiheit und soziale Sicherheit wurden damit …

Die Vorsitzende der bayerischen SPD, Ronja Endres, spricht sich vehement gegen eine Erhöhung des Renteneintrittsalters aus. "Für uns als SPD steht fest: Wer 45 Jahre gearbeitet …

von: Florian von Brunn | Fraktionschef Florian von Brunn: Rechtsextremisten wollen kaputt machen, was Generationen mühsam erkämpft haben - Stellvertretende Vorsitzende Ruth Müller: Es ist unser Auftrag, …

von: BayernSPD Landtagsfraktion | Parlamentarische Geschäftsführerin Dr. Simone Strohmayr: "Wir wollen keine rechtsextremen Verfassungsrichter und auch keine, die uns an Russland oder China verraten!" …

von: BayernSPD Landtagsfraktion | Fraktionschef Florian von Brunn: Rechtsextremisten wollen kaputt machen, was Generationen mühsam erkämpft haben - Stellvertretende Vorsitzende Ruth Müller: Es ist unser Auftrag, …

von: Für Bayern in Europa | Die Angriffe auf Wahlkampfhelferinnen und Wahlkampfhelfer schlugen große Wellen. Die Fraktionsvorsitzenden von S&D, RENEW, GRÜNE und DIE LINKE verfassten daher eine Erklärung zur …

von: BayernSPD Landtagsfraktion | Sprecherin im Kampf gegen Rechtsextremismus Anna Rasehorn: Wir als SPD haben Nazis immer bekämpft und wir werden Nazis immer bekämpfen - Verfassungsschutz sollte jetzt Verbot der …

von: Florian von Brunn | Eine aktuelle Studie des Ifo-Instituts zeigt auf: Nirgendwo ist die Chance auf einen höheren Bildungsabschluss so stark mit der Herkunftsfamilie verknüpft wie im CSU- und …

Besucher:580595
Heute:70
Online:1