SPD-Kreisrätin prangert Missstände beim Mindestlohn und bei der Rente an

Veröffentlicht am 06.06.2016 in Presse

Sicherheit nur mit rechtem Lohn

Die Leidenschaft von SPD-Kreisrätin Brigitte Scharf ist bekannt. Wenn es um soziale Fragen geht, spricht sie frei heraus, was ihr nicht gefällt. Dabei bleibt die eigene Partei nicht verschont. Allerdings fehlten bei ihrer Rede in der Mehrzweckhalle zum 1. Mai die Zuhörer.

Seit 20 Jahren lädt der SPD-Ortsverein nach der gemeindlichen Maifeier zum Tag der Arbeit ein. Im Vorjahr reichten 120 Stühle ebenso wenig aus wie die Weißwürste. Heuer gab es vorsorglich 30 Plätze mehr, doch es kam fast niemand. Von dem Besuchermangel zeigte sich Ortsvorsitzender Alfred Schuster mehr als überrascht, als er der Referentin das Wort zum Thema "Gute Arbeit - guter Lohn" überließ.

"Die soziale Sicherheit ist am Zerbröckeln." Viele trügen dazu bei, dass man vor allem bei alleinerziehenden Frauen schon von Ausbeutung sprechen müsse. So würden Zeitverträge immer wieder auf Probezeit verlängert, und das über neun Jahre. Überstunden blieben unbezahlt oder es gebe nur zwei zusammenhängende Urlaubstage.

Die Arbeitswelt sei trotz viel Gejammer bei der Einführung des Mindestlohns nicht zusammengebrochen. Doch vielfach bestehe der Mindestlohn nur auf dem Papier, weil zum Beispiel Vor- und Nachbereitungszeiten nicht berücksichtigt werden. Scharf forderte auf, Arbeitnehmern den Lohn zu zahlen, den sie verdient haben. Gerechter Lohn führe zu gerechter Rente, betonte sie.

Senkung ein Fehler

Jeder fünfte Arbeitnehmer erlebe den Ruhestand nicht. Die Hinterbliebenenrente erhalte nur, wer bettelarm ist. Gar nichts mehr gebe es für diejenigen, die nach 2002 geheiratet haben. "Das Rentenniveau zu senken war in der Vergangenheit nicht richtig", sagte sie und kreidete auch der SPD an, diesen Fehler mitgetragen zu haben.

Rente mit 70? Wer gesund und fit sei, könne längst schon bis 70 Jahre arbeiten. Für jedes Jahr steige die Rente um 0,5 Prozent. Gebrauch davon werde kaum gemacht, stellte die Rednerin fest. Viele Ruheständler nähmen eine geringfügige Beschäftigung an, weil sie mit der Rente nicht auskommen. Darunter litten besonders Frauen. Dramatisch werde es bei einem Heimfall.

Soziale Sicherheit kann laut Scharf nur durch einen gerechten Lohn mit geordneten Arbeitsverhältnissen und nicht mit Werkverträgen oder Leiharbeit erreicht werden. "Der Mindestlohn muss angepasst werden", ebenso die Grundsicherung, damit im Alter nicht von der Sozialhilfe gelebt werden muss. Von der SPD wünschte sie sich einen Kurswechsel: "Es wird allerhöchste Zeit, sich an alte Werte zu erinnern und auf die Arbeiter und Solidarität zu schauen."

Bild und Text: bkr für Der Neue Tag

 
 

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