Auf eine fast unmögliche Mission hatte der SPD-Ortsverein Manfred Kratzer geschickt. Doch dessen "Offenheit, Ehrlichkeit, Kompetenz und Ausstrahlung" habe sich letztlich ausgezahlt, betonte Vorsitzender Andreas Söllner.
Wovon er in der Jahreshauptversammlung sprach, war Manfred Kratzers Wahl zum Rathauschef im vergangenen Jahr. "Man habe gehofft, gebangt und geträumt, dass der SPD-Kandidat die Bürgermeisterwahl gewinnt - mehr jedoch nicht", erklärte Andreas Söllner. Nach einem Jahr Amtszeit müsse auch der politische Gegner anerkennen, dass diese Wahl zum Wohle aller Ebnather ausgefallen ist. "Das von ihm Erreichte und künftig Angedachte mache Freude, in die Zukunft zu schauen."
Herausragende Aktivität des SPD-Ortsvereins war die Teilnahme am Ägidiusmarkt mit einer Freiluftkegelbahn. Vor allem die Kinder hatten ihre Freude. Ebenso erinnert der Vorsitzende an den Preisschafkopf im Schützenhaus und den Weihnachtsmarkt, dazu kam das Stärketrinken am 6. Januar.
Auch Petra Ernstberger, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, zollte Kratzer Respekt, ehe sie auf die bundespolitischen Erfolge der Genossen wie steuerliche Entlastung für Alleinerziehende, Mindestlohnes, Elterngeld plus und Mütterrente einging. Darüber hinaus gab sie Informationen zu den geplanten Stromtrassen. Als unerwartetes Schmankerl sprach zweiter Bürgermeisterin Heidi Philipp eine Einladung in den Bundestag nach Berlin aus.
Nicht für Gewinn opfern
In der folgenden Diskussion gab Bürgermeister Kratzer zu den Themen Stromtrassen, TTIP und Fracking die Stimmung der Bürger wieder. Diese seien nicht bereit, sich wegen Konzerngewinnen und Machtansprüchen die "Heimat scheibchenweise zerstören zu lassen. In der Vergangenheit hat man uns die Arbeitsplätze genommen, in der Gegenwart nimmt man uns wegen fehlender Zukunftschancen unsere Kinder, und jetzt versucht man auch unsere Erde zu nehmen, nur damit es den Mächtigeren auf Dauer besser geht". Die Abgeordnete bat er seine Ideen zur Stromspeicherung und -gewinnung und seine Argumente nach Berlin mitzunehmen, um damit ein Umdenken bei der ein oder anderen Entscheidung zu bewirken.
Fraktionsvorsitzender Reinhardt Müller berichtete von der anfangs schwierigen Zusammenarbeit der Fraktionen im neuen Gemeinderat. Mittlerweile zögen alle an einem Strang. Als Beweis führte er die einstimmige Verabschiedung des Haushalts an. Weiter nahm er Stellung zu den negativen Äußerungen des Vorsitzenden der DJK Ebnath, der das Fehlen beider Bürgermeister in deren Jahreshauptversammlung (wir berichteten) moniert hatte.
Rechtzeitig entschuldigt
"Berechtigterweise verärgert müssten die Bürgermeister sein, nicht der DJK-Vorsitzende. "Dass diesem per Mail rechtzeitig eingegangene Entschuldigungen beider Bürgermeister vorgelegen haben, habe er verschwiegen. Dessen negative Äußerungen seien die einer fairen, vertrauensvollen Zusammenarbeit von Gemeinde und Sportverein absolut schädlich. Erfreulicherweise seien derartige Angriffe eine krasse Ausnahme, denn die anderen Ebnather Vereine arbeiteten sehr gut mit dem Gemeindeoberhaupt und dessen Stellvertreterin zusammen.
Bildunterschrift: Bundestagsabgeordnete Petra Ernstberger, Bürgermeister Manfred Kratzer (von rechts) und (SPD-Ortsvorsitzender Andreas Söllner dankten Gerhard Plannerer, Fritz Graf und Willi Anzer (von links) für jahrzehntelange Treue zum Ortsverein.
Bild und Text: rat für Der Neue Tag