Teilnehmer aus Nordbayern und Tschechien werden am 11. März in Mitterteich erwartet – Demonstrationszug und Kundgebung
„Fukushima ist überall – Stoppt Temelin“ lautet das Motto einer Großdemonstration am Sonntag, 11. März, in Mitterteich. Veranstalter sind Bündnis 90/Die Grünen der beiden Kreisverbände Tirschenreuth und Wunsiedel. Der Demonstrationszug startet um 14 Uhr an der Marktredwitzer Straße/ Hüblteichstraße, führt in die Innenstadt, wo im Anschluss auf dem Marktplatz eine Großkundgebung geplant ist.
Viele Unterstützer
Am Sonntag trafen sich die beiden veranstaltenden Grünen-Kreisverbände, sowie Mitveranstalter und Unterstützer zur Vorbesprechung. Mit dabei Kreisvorsitzender Konrad Schedl, seine Stellvertreterin Heidrun Schelzke-Deubzer, sowie die Wunsiedler Kreisvorsitzende Brigitte Artmann. Unterstützung findet die Demonstration vom SPD-Kreisverband Tirschenreuth, den SPD-Ortsvereinen Mitterteich und Waldsassen, den Naturfreunden Mitterteich, dem Bund Naturschutz Kreis Tirschenreuth und dem Grünen-Kreisverband Weiden/Neustadt/WN.
Am 11. März jährt sich der Jahrestag von Fukushima. Dieser Tag soll genutzt werden, um gegen die Kernkraftnutzung und deren Auswirkungen und Gefahren zu demonstrieren. Die Aktion richtet sich auch gegen Ausbaupläne für das tschechische AKW Temelin.
Anhörungstermin gefordert
Bei der Vorbesprechung waren sich die Teilnehmer einig, so stellvertretende Kreisvorsitzende Heidrun Schelzke-Deubzer, einen Anhörungstermin zu fordern. Diesen Termin wollen die Tschechen vermeiden, weil nach Prüfung der Gegenargumente Temelin 3 und 4 nie gebaut werden dürfte. Kritisiert wurde die Haftungssumme Tschechiens in Höhe von 300 Millionen Euro. Alleine Fukushima hätte einen Schaden von 44 Milliarden Euro verursacht. Luftlinie Mitterteich bis Temelin sind es etwa 160 Kilometer. Eine solche Forderung nach Anhörungsterminen kommt einer Resolution gleich, wie sie jeweils einstimmig die Kreistage Tirschenreuth, Neustadt/WN und Wunsiedel bereits verabschiedet haben. Mit dieser Demonstration, so die Sprecherin, soll dieser Forderung Nachdruck verliehen werden. Weiter stellte das vorbereitende Gremium fest, „Kernkraftnutzung und ihre Auswirkungen enden nicht an Staatsgrenzen“.
Der Ausbau auf tschechischer Seite sei auf Stromexport, insbesondere nach Deutschland, ausgelegt und arbeitet den Bemühungen vieler kommunaler Projekte im Bereich regenerativer Energie entgegen. Frau Schelzke-Deubzer betonte, dass zur Demonstration auch viele tschechische Atomkraftgegner erwartet werden, die in ihrem Land eine Energiewende anstreben und auf bundesdeutsche Unterstützung hoffen. Laut ersten Prognosen werden rund 1500 Demonstranten in Mitterteich erwartet.
Kundgebung
Wunsiedels Grünen-Kreisvorsitzende Brigitte Artmann erwartet Teilnehmer aus ganz Nordbayern. Busse haben sich angekündigt aus Nürnberg, Amberg, Bamberg, Bayreuth und Coburg.
Weitere Teilnehmer kommen aus Prag, Karlsbad und Eger. Bei der Kundgebung sprechen unter anderem Martin Bursik, ehemaliger tschechischer Umweltminister, Dieter Janecek, Landesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, Annette Karl, stellvertretende Landesvorsitzende der BayernSPD, Udo Benker-Wienands aus Hof, Uwe HIiksch, Mitglied Bundesvorstand Naturfreunde Deutschland und Herbert Barthel, Energiereferent BUND NATURSCHUTZ BAYERN.
Musikalisch umrahmt wird die Kundgebung von „Maggies Farm“.
Bild und Text: Josef Rosner