Berthold Kellner referierte bei SPD-Kreiskonferenz

Veröffentlicht am 24.03.2013 in Presse

Landtagskandidat Berthold Kellner in seinem Referat zum Demografischen Wandel

Die besseren Problemlöser

Strategien, dem demografischen Wandel zu begegnen, stellte Landtagskandidat Berthold Kellner bei seinem Referat bei der SPD-Kreiskonferenz in den Mittelpunkt. Bildung, Pflege und die Energiewende spielen für den Parksteiner dabei eine wichtige Rolle. „Der demografische Wandel ist bereits spürbar, wir müssen uns intensiv damit befassen“, so Kellner. Seine Aussage belegte er an einigen Fakten für den Landkreis Tirschenreuth: Bevölkerungsabnahme in den letzten 15 Jahren von über 80000 Einwohner auf rund 74000 Einwohner und 2025 etwa 67000 Einwohner, steigendes Durchschnittsalter. „Dramatisch wird es in der Altersgruppe der 10- bis 20-Jährigen: Diese Altersgruppe wird umrund einDrittel abnehmen.“

 

Herausforderung annehmen
Gehe man davon aus, dass bis 2025 kein Krieg oder eine sonstige Katastrophe ausbricht, dann werden soviel Menschen aus der Arbeitswelt ausscheiden, dass es für Industrie, Handel und Dienstleistung schwer, fast unmöglich werde, das zu kompensieren. „Nehmen wir die Herausforderung an, die anderen Parteien haben keine Ideen wie wir diesen Umbruch bewältigen“, so Keller. Die SPD sei die erfahrenste politische Kraft in Deutschland, deshalb steht es ihr gut an mit ihrer 150-jährigen Tradition auch diese Herausforderung zu meistern.
Das Benennen der Realität, so Kellner, sei die wichtigste Voraussetzung, um politisches Handeln zu begründen. „Wir müssen unsere Kindereinrichtungen so umgestalten, dass sie sich nach unten und oben öffnen.“ Viele würden das schon tun, aber es könne noch mehr werden, dazu brauche es Willen und Geld.
Das Schulsystem müsse man ebenfalls fit machen. „Die Schule im Dorf lassen, das muss die Zukunft sein. Gemeinsame Beschulung bis zur zehnten Jahrgangsstufe ist ein zukunftsweisendes Modell das aus unserer Feder stammt“, erinnerte Kellner. Hier habe man als einzige Partei eine Lösung. „Das ist ein Trumpf, wir müssen ihn im Wahlkampf nur spielen“, appellierte er .
Handlungsbedarf gebe es auch bei der Hochschulbildung, es sei Fakt, dass sich um Bildungsstandorte Menschen niederlassen. „Wir brauchen deshalb auch Ausgründungen der HAW in der Region. Wenn es in Deggendorf und Teisnach geht, muss es auch in Weiden, Tirschenreuth und Kemnath gehen“, soKellner.
Er forderte weiter eine Stärkung der Ausbildungsstätten für Pflegeberufe. Eine älter werdende Gesellschaft brauche wohnortnahe medizinische und pflegerische Versorgung. Das beantworte die Frage nach den kleinen Krankenhaus-Standorten von ganz alleine. Bevölkerungsrückgang bedeute auch einen Rückgang von Kunden für Dienstleistung und Handel. „Die Frage nach der Grundversorgung mit Lebensmitteln, Dienstleistungen und ärztlicher Versorgung gehört auf dieTagesordnung der Staatsregierung“, so Kellner.
„Gleichwertige Lebensbedingungen“ bedeuten, Ordnungsrahmen zu schaffen, damit die Bürger auf dem Lande nicht abgehängt werden. „Sonst gehendieMenschen, die dazu in der Lage sind, dorthin, wo bessere Bedingungen sind.“ Man müsse sich fragen, wie man die Infrastruktur aufrecht erhalte, wie Ortskerne verändert werden, wie Dörfer und Gemeinden attraktiver gemacht werden für ehemalige Bürger der Region.
Kein Naturpark
Man müsse fragen, wie die Energiewende helfen könne, die Region für innovative Technologien interessant zu machen. „Ich möchte in schöner Umgebung leben, aber ich möchte nicht, dass die Region ein Naturpark wird, wie es die CSU plant.“ Es erschrecke ihn, wenn ein junger Bürgermeister aus einer Klosterstadt im
Landkreis Tirschenreuth sinngemäß sagt „Hoffentlich finden wir an der richtigen Stelle ein Tierchen oder eine schutzwürdige Pflanze, damit wir einen Grund haben, um Windanlagen zu verhindern“. Die Energiewende sei eine Chance. „Hierin steckt Zukunft, hierin steckt nicht die Bewahrung der Asche, wie es die CSU will, hierin steckt die Weitergabe des Feuers an die nächste Generation.“ Das Ziel sei es wert, zu kämpfen. „Beschleunigen wir den demografischen Wandel der Schwarzen und schicken wir sie in Rente.“
 
Text: Holger Stiegler mit freundlicher Genehmigung
Bild: Uli Roth, Krummennaab